Die Störungen des Sprechens betreffen folgende Ebenen:
- die Artikulation, den Redefluss, die Stimme, die Atmung, die Sprechplanung
Die häufigsten Ursachen oder Risikofaktoren hierfür sind:
- allgemeine Entwicklungsstörungen
- Hirnreifestörungen
- genetisch bedingte Krankheiten/ Syndrome ( z.B. Down-Syndrom)
- geistige und körperliche Behinderung sowie Mehrfachbehinderungen
- Schädel-Hirn-Trauma
- Entzündungen in der Hirnregion
- Hörstörungen
- familiäre Sprachschwächen
- myofunktionelle Dysfunktionen (muskuläre und koordinative Störungen der Lippen und der Zunge, welche zusätzlich zu Kau- und Schluckstörungen führen können
Die Folgen von Sprechstörungen können sein:
Dysarthrie/Dysarthrophonie
- Störungen in der Ausführung von Sprechbewegungen aufgrund von Läsionen des Gehirns
Sprechapraxie
- Störungen in der Planung der Sprechmotorik, ohne dass die ausführenden Organe beeinträchtigt sind.
- Es besteht fast immer eine Kombination mit einer Sprachstörung (Aphasie)
Audiogene Sprechstörungen
- Störungen infolge fehlender Rückkopplung bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Taubheit.
Stottern
- Bezeichnet das Wiederholen, Dehnen und Blockieren von Lauten, Silben, Teilwörtern und Wörtern
- Häufige Begleitsymptome können auftreten, z.B. Sprechangst, Vermeidungsverhalten, Körpermitbewegungen, Einschieben von Füllwörtern- oder Lauten
Poltern
- Bezeichnet eine schnelle, überhastete Sprechweise und undeutliche Aussprache, dadurch entsteht eine eingeschränkte Sprachverständlichkeit
- Die gedankliche Planung des Sprachinhaltes ist beeinträchtigt
Die Zielbereiche der Sprechtherapie sind folgende Schwerpunkte:
- Wahrnehmung
- Atmung
- Haltung/Tonusregulierung
- Sprechmotorik
- Artikulation/Lautbildung
- Phonation
- Sprechablauf
- Störungsspezifische kognitive Fähigkeiten
- Störungsspezifische Krankheitsverarbeitung
- Kommunikationsfähigkeit
- Hilfsmittelversorgung